Geistlicher Impuls zum Mittwoch in der Fünften Fastenwoche

Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst…

Das Evangelium und andere Texte für den heutigen Tag finden Sie in der Online-Kalender-Version des Schott-Messbuches der Erzabtei in Beuron.

 

IMPULS

 

Im Buch Daniel kündigt König Nebukadnezzar drei jungen Männern einen langsamen und qualvollen Tod in einem Backofen an. Der Grund: sie weigern sich, seinem Befehl zu gehorchen und ihrem Gott abzuschwören. Für die drei jungen Männer wird das Festhalten am Glauben ihrer Vorfahren zu einer Frage von Leben und Tod. Der Diktator macht seine schlimmsten Drohungen wahr und fügt voller Hohn und Selbstherrlichkeit hinzu: „Welcher Gott kann euch aus meiner Gewalt erretten?“ Mich fasziniert wie die drei mit dieser bedrohlichen Situation umgehen: Sie lassen sich nicht in die Sichtweise des Machthabers hineinziehen, dass nämlich ihr Gott nur dann mächtig sei, wenn er sie vor dem Tod rettet. Für sie ist es Gott allein, der die Entscheidung trifft, wie ihr Leben weitergehen wird – entweder lebend auf Erden oder durch den Machthaber getötet. Ihr Glaube hängt nicht davon ab, ob das, was mit ihnen geschieht, angenehm ist oder schmerzhaft und beängstigend. Ihr Gott bleibt ihr Gott. Die Standhaftigkeit der drei erinnert mich an Jesus, wie er im Garten Getsemani betet: „Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst…“. Wie geht es mir, wenn ich Jesus so vor mir sehe? Kann ich um den Willen Gottes bitten – auch dann noch, wenn meine Situation sich für mich nicht zum „Guten“ wendet? Stefanie Florenz